Programme für kommunale Präventionsketten
Papilio bietet das, was Präventionsketten für Kinder von 0 bis 9 Jahren in Kitas und Grundschulen brauchen
Kein Kind kann etwas dafür, in welches Umfeld es hineingeboren wird. Einige werden vernachlässigt, benachteiligt oder ausgegrenzt, andere stark gefördert. Papilio nimmt nicht hin, dass sich diese Chancenungerechtigkeit fortsetzt.
Mit unseren Programmen und Partnern geben wir allen Kindern in Kitas und Grundschulen, unabhängig von Herkunft und sozialem Hintergrund, die gleichen Entwicklungschancen. Wir fördern sie im Umgang mit ihren Emotionen, stärken ihre sozialen Kompetenzen und tragen dazu bei, dass sie ihre Potenziale entfalten. Damit sind Papilio-Präventionsprogramme und -Präventionsmodule optimal geeignet für den Einsatz in kommunalen Präventionsketten.
Prävention bei unter Dreijährigen in der Kita (Krippe): Papilio-U3
Besonders wichtig für die Entwicklung von Kindern unter drei Jahren ist der Aufbau einer sicheren Bindung zu den Bezugspersonen. Angesichts steigender Betreuungszahlen in U3-Kitas (Krippen) erfordert der Bindungsaufbau Erzieher*in-Kind besondere Aufmerksamkeit. Ein wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt belegt, wie gut das in der Praxis funktioniert.
Mehr zum Programm Papilio-U3.
Prävention in der Kita bei Drei- bis Sechsjährigen: Papilio-3bis6
Auch das Präventionprogramm Papilio-3bis6 ist praxiserprobt und seine postiive Wirkung ist wissenschaftlich nachgewiesen. Es wird in Deutschland, Finnland und Belgien erfolgreich eingesetzt. Über 8.000 Erzieher*innen in Deutschland sind darin fortgebildet.
Das Präventionsprogramm Papilio-3bis6 richtet sich an pädagogisches Fachkräfte (also v.a. Erzieher*innen) in Kitas, die 3- bis 6-jährige Kinder betreuen. Zusätzlich gibt es zwei Module für Eltern und Integration:
- Der Papilio-ElternClub fördert den vertrauensvollen Austausch zwischen Eltern und Erzieher*innen in der Kita. Ziel ist das Miteinander in der Erziehung, damit sich eine echte Erziehungspartnerschaft zwischen Kita und Eltern aufbaut.
- Papilio-Integration richtet sich an Erzieher*innen, die Kinder mit Migrationshintergrund und/oder Fluchterfahrungen betreuen. Es vermittelt Methoden für einen guten und sicheren Umgang mit den Kindern und ihren Eltern.
Prävention in der Grundschule: Papilio-6bis9
Das Präventionsprogramm Papilio-6bis9 richtet sich an Grundschullehrkräfte und Horterzieher*innen. Im Mittelpunkt stehen
- das sozial-emotionale Lernen,
- ein positives Klassenklima und
- die Vorbeugung gegen negative Entwicklungen.
Damit sollen die Bildungschancen der Kinder erhöht werden.
Folgende Kommunen kooperieren mit Papilio:
Die Stadt Augsburg (Bayern) möchte alle drei Papilio-Programme in allen städtischen Kitas einführen. Mehr zu Papilio in Bayern. |
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Das Landratsamt Coburg (Bayern) fördert im Rahmen der Gesundheitsprävention die Verbreitung von Papilio-3bis6 in seinem Kreis. Kurzinfo und Ansprechpartnerin beim Landratsamt unter > Prävention > Papilio |
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Für die Einführung von Papilio-3bis6 in Heidenheim (Baden-Württemberg) läuft die Fortbildung von Erzieher*innen unter der Federführung des Landratsamtes Heidenheim und wird von Round Table 125 Heidenheim gefördert. Ansprechpartner in Heidenheim:Landratsamt HeidenheimPeter Barth |
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Die entscheidende Initiative in Niedersachsen Papilio-3bis6 einzuführen, ging vom Jugendamt Schaumburg aus. Die BARMER unterstützte dies im Landkreis Schaumburg. Mehr zu Papilio in Niedersachsen. |
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Die Stadt Stollberg/Erzgebirge (Sachsen) möchte Papilio-3bis6 in der ganzen Stadt einführen. Mehr zu Papilio in Sachsen. |
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Der Landkreis Warendorf (Nordrhein-Westfalen) fördert die Einführung von Papilio-3bis6 seit 2009. Die BARMER und der Rotary Club Warendorf fördern die Fortbildungen. Mehr zu Papilio in Nordrhein-Westfalen. |
Papilio-Programme in Präventionsketten
Die drei Programme sowie deren Ergänzungen "ElternClub" und "Integration" sind ideal geeignet, um kommunalen Präventionsketten wirksame und nachhaltige Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Was sind kommunale Präventionsketten?
Präventionsketten sind Hilfenetze in Kommunen, die alle Angebote von der Schwangerschaft bis zum Berufsleben miteinander verknüpfen. Je nach Konzept werden z.B. auch Netze für Menschen mit Behinderungen, Geldproblemen oder Krankheiten einbezogen.
Präventionsnetze sind keine neuen, weiteren Netzwerke, sondern es geht darum, bestehende Netzwerke, Angebote und Akteur*innen zusammenzuführen. Entstehen soll eine integrierte kommunale Gesamtstrategie: Alles präventive Handeln soll aufeinander abgestimmt werden. Präventionsketten wollen weg vom Nebeneinander bestehender Netzwerke und Aktivitäten hin zu einem Miteinander.
Das Miteinander beginnt beim Aufbau einer Präventionskette: Vorhandenes wird gemeinsam umstrukturiert. Ein neues Angebot wird nur geschaffen, wenn sich die Netzwerkakteur*innen einig sind, dass es notwendig ist und im Netzwerk fehlt.
In eine Präventionskette werden alle Verantwortlichen einbezogen, die dazu beitragen können, die (gemeinsam definierten) Präventionsziele zu erreichen. Die Akteur*innen können also z.B. aus staatlichen und kommunalen Behörden kommen, von Wohlfahrtsträgern oder aus sozial engagierten Vereinen. Sie stimmen sich so miteinander ab, dass Leistungen und Angebote, die bisher voneinander getrennt erbracht wurden, aufeinander abgestimmt und koordiniert werden. Ziel ist eine durchgängige und lückenlose Förderung und Unterstützung.
Kritische Punkte sind die Nahtstellen, Schwellen oder Übergänge – wie immer man sie bezeichnet. Deshalb fördern Präventionsketten vor allem funktionierende Übergänge von einer Entwicklungsphase in die nächste, also z.B. von der Familie in die Kita, von der Kita in die Schule, von der Schule ins Berufsleben.
Leitidee beim Aufbau von Präventionsketten ist immer, dass alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden – auch die, die sonst durchs Netz fallen. Die Präventionskette soll ihnen positive Perspektiven eröffnen, unabhängig vom sozialen Status der Familie.
Weitere Informationen zu Präventionsketten
gibt die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V.: www.gesundheit-nds.de. Sie erstellte auch das Handbuch "Präventionsketten konkret!", Download unter
www.gesundheit-nds.de/meldungen/praeventionsketten-konkret/.
Papilio-Programme unterstützen Übergänge
Die Papilio-Programme bieten Kommunen konkrete Handlungsstrategien für ihre Präventionsketten im Kindesalter. Kern aller Papilio-Programme ist die Förderung der sozial-emotionalen Kompetenzen von 0 bis 9 Jahren. Dieser Ansatz zieht sich durch alle Altersstufen.
- Papilio-U3: gute Erzieher*in-Kind-Interaktion, sichere Bindung, gute Kommunikation mit den Eltern.
- Papilio-3bis6: Reduzierung erster Verhaltensauffälligkeiten, Gleichaltrigenbeziehungen, soziale Regeln, Erziehungspartnerschaft mit den Eltern.
- Papilio-6bis9: Übergang von der Kita in die Schule, soziales Lernen, positive Erfahrungen in der Schule.