Papilio-Elternschätze: Kinder unter drei Jahren in ihrer Entwicklung stärken
Achterbahn der Bedürfnisse
Vom Wunschkonzert zur Bedürfniserfüllung
Ob Dein Kind das Eis will oder den Pullover ablehnt – oft geht es um mehr als nur einen Wunsch. In diesem Video erfährst Du, wie Du die tieferliegenden Bedürfnisse Deines Kindes besser verstehen kannst. Mit den Übungen aus dem Praxisheft kannst Du das Wissen im Alltag umsetzen und die Beziehung zu Deinem Kind stärken.
Achterbahn der Bedürfnisse - Vom Wunschkonzert zur Bedürfniserfüllung
Stell Dir vor ...
Du liegst im Bett und Dein Wecker klingelt.
Du musst zur Arbeit, hast keine Lust.
Du denkst: "Ich will nicht aufstehen! Ich möchte liegen bleiben."
Das ist Dein Wunsch.
Aber: Hinter einem Wunsch steckt sehr oft ein tieferes Bedürfnis.
Zum Beispiel nach: Entspannung, Geborgenheit, Sicherheit
… weil Dir ein stressiger, unangenehmer Tag bevorsteht.
Und bei Deinem Kind?
Montagmorgen, Kita-Zeit.
Ihr seid schon spät dran.
Du möchtest Deinem Kind Jacke und Schuhe anziehen.
Es läuft ins Wohnzimmer und schreit: "Neeeiiin, ich will aber nicht!"
Wahrscheinlich steckt auch hier ein Bedürfnis dahinter.
Zum Beispiel nach: Autonomie, Selbständigkeit: "Ich will mich alleine anziehen!"
Nähe, Geborgenheit: "Ich will bei Dir bleiben!"
Orientierung, Struktur: "Ich brauche Zeit, mich von Dir zu trennen!"
Und nun?
Du bist erwachsen, Du kannst mit Deinen Gefühlen umgehen und Deine Bedürfnisse momentan zur Seite stellen.
Dein Kind kann sein Verhalten noch nicht rational beeinflussen.
Sein Verhalten ist das Ergebnis eines unerfüllten Bedürfnisses und der begleitenden Gefühle.
Was braucht Dein Kind jetzt?
Es braucht Erwachsene, die seine Gefühle annehmen.
Und das Bedürfnis hinter seinen Wünschen und seinem Verhalten erkennen.
Wie wäre es damit?
Anstatt das Verhalten ändern zu wollen, benennst Du das Bedürfnis: "Du wolltest Dich selbst anziehen."
Und Du begleitest Dein Kind durch die Gefühle: "Ich sehe, dass Du wütend bist."
Ergebnis: Du kannst in der Situation besser handeln.
Dein Kind fühlt sich verstanden.
Hinter einem Wunsch versteckt sich oft ein Bedürfnis.
Wünsche müssen nicht immer erfüllt werden. Wichtiger ist die Wahrnehmung des dahintersteckenden Bedürfnisses.
Abspann:
Vertiefende fachliche Informationen findest Du unter www.papilio.de/elternschaetze
Dort warten weitere Tipps und Übungen auf Dich, wie Du Dein Kleinkind in seiner Entwicklung unterstützt.
Papilio-Elternschätze: Kinder unter drei Jahren in ihrer Entwicklung stärken wurden in Kooperation mit der BARMER im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes Papilio-U3, einem Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von Kindern unter drei Jahren in der Kita, entwickelt.
Innere Aufmerksamkeit
Mit Deinem Kind positive Momente erleben
Der Alltag ist häufig mit vielen Aufgaben gefüllt. Doch es geht nicht nur darum, wie viel Zeit Du mit Deinem Kind verbringst, sondern wie Du diese gemeinsamen Momente gestaltest. In diesem Video erfährst Du, wie Du kleine, aber bedeutungsvolle Augenblicke schaffst, die Eure Beziehung stärken. Nutze die Übungen im Praxisheft, um diese Momente bewusst zu gestalten – für eine starke Verbindung und mehr innere Ruhe.
Innere Aufmerksamkeit - Mit Deinem Kind positive Momente erleben
Die Qualität und Intensität der gemeinsamen Zeit können die Beziehung zu Deinem Kind stärken!
Durch 4 einfache Elemente kannst Du Dein Kind dabei unterstützen, ein positives Bild von sich selbst zu entwickeln.
Aber lassen wir ein Kind selbst erzählen:
Ich baue einen Turm ... komm mit! Ich zeige Dir, was ich brauche.
- Komm zu mir, setze Dich hin und schau, was ich tue.
Wenn Du mir zuschaust, fühle ich mich wichtig und gesehen.
Du bist da und das macht mich glücklich. - Gib mir Zeit.
Warte aufmerksam und gib mir Zeit, meinen Turm allein zu bauen, auch wenn es manchmal länger dauert!
So kann ich Ideen ausprobieren und sehen, was passiert.
Es macht mich stolz, wenn ich es alleine schaffen kann. - Benenne, was ich tue!
"Oh, Du hast jetzt drei Bausteine aufeinander gebaut."
Wenn Du das sagst, fühle ich mich gesehen und wichtig. - Gib Worte für meine Gefühle!
"Ich glaube, du ärgerst Dich, weil der Turm umgefallen ist!"
So merke ich, dass Du meine Gefühle siehst und verstehst.
Bleibe bei mir!
Dein Blick und Dein Lächeln geben mir Mut und zeigen mir, dass ich wichtig bin. So wächst mein Selbstvertrauen und ich fühle mich geschätzt und geliebt!
Positive gemeinsame Momente sind wichtig, um die Beziehung mit Deinem Kind zu stärken und es in seiner Entwicklung zu begleiten.
In gemeinsamen Momenten ist Deine "innere Aufmerksamkeit" wichtig.
Eine kurze Interaktion mit Deinem Kind, in der Du Dich intensiv und aufmerksam mit ihm beschäftigst, gibt ihm mehr als viele "unaufmerksame" Momente!
Abspann:
Vertiefende fachliche Informationen findest Du unter www.papilio.de/elternschaetze
Dort warten weitere Tipps und Übungen auf Dich, wie Du Dein Kleinkind in seiner Entwicklung unterstützt.
Papilio-Elternschätze: Kinder unter drei Jahren in ihrer Entwicklung stärken wurden in Kooperation mit der BARMER im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes Papilio-U3, einem Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von Kindern unter drei Jahren in der Kita, entwickelt.
Loben verboten?
Dieses Lob hilft Deinem Kind, zu wachsen.
Ist Loben wirklich verboten? Kinder zu loben, wird oft kritisch betrachtet. Dieses Video beschäftigt sich mit den fachlichen Hintergründen zum Loben. Du erfährst, welche Risiken für die Entwicklung Deines Kindes damit verbunden sind und wie Du Dein Kind so loben kannst, dass Du sein Selbstwertgefühl stärkst. Im Praxisheft findest Du hilfreiche Unterstützung zum Nachdenken und Nachspüren.
Loben verboten? Dieses Lob hilft Deinem Kind, zu wachsen
Warum lobst Du Dein Kind?
Vermutlich willst Du Dein Kind motivieren und Deine Anerkennung zeigen.
Kaum zu glauben!
Dein Umgang mit Lob wird das Denken, Fühlen und Handeln Deines Kindes stark beeinflussen!
Zwei Beispiele für Lob:
- „Du bist so clever.“
- „Schau, Du hast den Turm viel höher gebaut, als Elja.“
Diese Art des Lobs kann die Motivation verringern oder sogar zur Vermeidung führen.
Unabhängig von Cleverness oder Leistung ist für die Entwicklung Deines Kindes die Überzeugung wichtig, ein wertvoller Mensch zu sein.
Die folgenden Lobarten fördern den Selbstwert Deines Kindes:
- Anstrengungslob: „Da hast Du Dir aber Mühe gegeben!“
- Meisterungslob: „Jetzt hast Du den Dreh raus!“
Loben ist also nicht verboten ;)
… sollte aber mit Bedacht eingesetzt werden! Benenne die Fortschritte, die Dein Kind macht.
Betone den Weg, den es gegangen ist, um sein Ziel zu erreichen.
So kann das klingen:
„Ich habe gesehen, wie Du ganz aufmerksam die Bausteine aufeinander gesetzt hast. Schau, jetzt konntest Du den Turm schon höher bauen, als beim letzten Mal. Du hast den Dreh raus.“
Nimm Dir Zeit, die Entwicklungen Deines Kindes positiv zu unterstreichen. So fühlt es sich gesehen, motiviert und geliebt.
Für Erwachsene ist das Leben Alltag. Für Dein Kind ist dieser Alltag seine Kindheit.
Abspann:
Vertiefende fachliche Informationen findest Du weiter unten auf dieser Seite. Dort warten weitere Tipps und Übungen auf Dich, wie Du Dein Kleinkind in seiner Entwicklung unterstützt.
Papilio-Elternschätze: Kinder unter drei Jahren in ihrer Entwicklung stärken
wurden in Kooperation mit der BARMER im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes Papilio-U3, einem Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von Kindern unter drei Jahren in der Kita, entwickelt.
Gefühle: Bitte übertreiben!
So hilfst Du Deinem Kind durchs Gefühlschaos.
Um ein zufriedenes Leben führen zu können, ist es wichtig, dass wir Zugang zu unseren Gefühlen haben. Nur wenn wir Wut, Traurigkeit oder Angst wahrnehmen, können wir etwas unternehmen, um uns besser zu fühlen. In diesem Video erfährst Du, wie Du Deinem Kind in wenigen Schritten durchs Gefühlschaos helfen kannst und dabei seine emotionale Kompetenz förderst. Nutze hierfür auch gerne die Übungen aus dem Praxisheft und werde gemeinsam mit Deinem Kind zum Gefühlsprofi.
Gefühle: Bitte übertreiben! So hilfst Du Deinem Kind durchs Gefühlschaos.
Immer öfter bekommst vielleicht auch Du als Elternteil den Tipp, die Gefühle Deines Kindes zu begleiten und klar zu benennen.
Warum es wichtig ist, Gefühle anzusprechen, und wie das gelingt, erfährst Du hier.
Kennst Du das?
Manchmal fühlst Du Dich „irgendwie komisch“. Dir ist unklar, was helfen könnte, damit Du Dich besser fühlst.
Dahinter steckt ein konkretes Gefühl: zum Beispiel Wut, Angst oder Traurigkeit.
Es ist wichtig, dass wir unsere Gefühle entschlüsseln können.
Nur so können wir gut für uns sorgen und um Hilfe bitten.
Dieses Können nennt man "emotionale Kompetenz".
Du kannst die emotionale Kompetenz Deines Kindes von Beginn an stärken.
Dein Kind kann sein Leben lang davon profitieren.
Denn, je höher die emotionale Kompetenz, desto besser die Chancen auf ein erfülltes Leben.
Wie geht das genau?
- In einer Alltagssituation erkennst Du ein Gefühl bei Deinem Kind, zum Beispiel Wut, Angst, Traurigkeit, Freude.
- Du benennst dieses Gefühl, zum Beispiel: „Jetzt freust Du Dich aber!“
- Am besten übertreibst Du und spiegelst die Gefühlssituation mit Deiner Stimme und Deinem Gesichtsausdruck.
- Sprich langsam und mit einfachen Worten.
Verbinde das Gefühl mit der Situation. Beschreibe, warum Dein Kind das Gefühl fühlt.
Beispiel für Wut: „Jetzt ärgerst Du Dich, weil Du das Eis so gern willst, und nicht bekommst.“
Sei danach für Dein Kind da, damit es sich beruhigen kann. Nimm seine Gefühle ernst und bleibe respektvoll.
Unterstütze Dein Kind darin, Profi seiner eigenen Gefühle zu werden. So wird es gut für sich sorgen können.
Sei Vorbild und zeige auch Du Deine Gefühle. Sprecht gemeinsam über seine und Deine Gefühle.
Werdet gemeinsam zu Gefühlsexpertinnen und Gefühlsexperten.
Abspann:
Vertiefende fachliche Informationen findest Du weiter unten. Mit Tipps und Übungen, wie Du Dein Kleinkind in seiner Entwicklung unterstützt.
Papilio-Elternschätze: Kinder unter drei Jahren in ihrer Entwicklung stärken
wurden in Kooperation mit der BARMER im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes Papilio-U3, einem Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von Kindern unter drei Jahren in der Kita, entwickelt.
Sein Kind im Aufwachsen zu begleiten, ist für Eltern oft eine Freude und gleichzeitig eine Herausforderung. Gehe ich als Elternteil richtig vor? Fördere ich die Entwicklung meines Kindes ausreichend, damit es später ein selbstbestimmtes, zufriedenes Leben führen kann?
Die Elternschätze (Videos und ergänzende Materialien) geben Anregungen für zwei wichtige Themen, die Kindern dabei helfen können, zufriedene Erwachsene zu werden, die auf sich und andere achten.
Wir laden daher Eltern und alle, die Kinder betreuen, ein, sich mit zwei Themen der Entwicklungsförderung zu beschäftigen.

Die Inhalte sind fachlich geprüft und wurden in Zusammenarbeit mit der BARMER im Rahmen des wissenschaftlich begleiteten Gemeinschaftsprojektes Papilio-U3, einem Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von Kindern unter drei Jahren in der Kita, entwickelt.
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