Premiere in Augsburg: 24 Erzieherinnen aus 12 Kitas für das Präventionsprogramm Papilio-U3 zertifiziert
Noch besser auf schüchterne, ängstliche oder wütende Kinder eingehen zu können, ist der Wunsch vieler Kita-Erzieherinnen und Erzieher. Das bundesweite Modellprojekt Papilio-U3 unterstützt sie dabei, Kinder unter drei Jahren noch feinfühliger zu betreuen und ersten Verhaltensauffälligkeiten vorzubeugen. 24 Erzieherinnen aus 12 Kitas in und um Augsburg beteiligten sich am bundesweiten Modellprojekt Papilio-U3 und wurden gestern und heute zertifiziert. Papilio-U3 wurde vom hiesigen Sozialunternehmen Papilio mit der BARMER als Präventionspartner entwickelt. Ziel ist, Gesundheit frühzeitig zu fördern und Entwicklungsrisiken zu reduzieren.
Die ersten Fortbildungen für Papilio-U3 begannen Ende 2018. Seitdem setzten die Erzieherinnen das neue Wissen Schritt für Schritt in die Praxis um, im Wechsel mit weiteren Fortbildungsbausteinen bis Sommer 2019. Parallel dazu füllten sie Fragebögen aus und dokumentierten ihre Arbeit mit Videos. Im Herbst starteten zwei Kontrollgruppen, die zum Vergleich erst nach allen Datenerhebungen einsteigen durften. Dafür wurden sie nun alle zertifiziert.
Papilio-U3 fördert den Aufbau sicherer Bindungen
„Eine sichere Bindung zu ihren Bezugspersonen aufbauen zu können ist einer der wichtigsten Entwicklungsschritte der Kinder“, erklärt Ruth Siemes-Frömmer, pädagogische Leitung bei Papilio. „Sie wirkt wie eine sichere Basis, von der aus Kinder neugierig die Welt erkunden und lernen wollen. Erzieherinnen und Erzieher spielen hier eine Schlüsselrolle.“ Siemes-Frömmer hat gemeinsam mit zwei Trainer-Kolleginnen die Erzieherinnen in der Region für das Modellprojekt geschult und begleitet.
Die Inhalte von Papilio-U3 wurden anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt. Papilio-U3 zielt darauf ab, sichere Bindungen zu fördern, indem es die Feinfühligkeit der Erzieherinnen und Erzieher im Umgang mit den Kindern stärkt. Zudem soll das Projekt die Entwicklung der sozial-emotionalen Kompetenzen der Kinder unterstützen. Das Modell- und Forschungsprojekt wird wissenschaftlich begleitet von der Freien Universität Berlin und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Aktuell erfolgt die Auswertung des Entwicklungsprojektes.
Download druckfähiger Bilddaten mit Klick auf das jeweilige Bild