Papilio in Paris ausgezeichnet

Deutsches Präventionsprogramm gewinnt den Preis „Chemins d’Enfances“ und 1.500 Dollar

Augsburg/Paris, 11. Oktober 2012. Anfang Oktober erhielt das Augsburger Sozialunternehmen Papilio e.V. in Paris den Preis "Chemins d’Enfances" - Wege der Kindheit. Der Preis würdigt die innovative Arbeit von Papilio, insbesondere die Förderung der Empathie bei Kindern. Empathie ist die grundlegend wichtige Fähigkeit, sich in andere hineinzufühlen und sein eigenes Verhalten darauf abzustimmen. Fehlende Empathiefähigkeit kann einerseits zu Ausgrenzung, andererseits zu rücksichtslosem, gewalttätigem Verhalten führen. Der Preis ist mit 1.500 Dollar dotiert.

Chemins d’Enfances ist eine französische Organisation, die sich der Förderung benachteiligter Kinder und der sozialen Integration von Jugendlichen widmet. "Mit dem Preis zeichnen wir erstmals drei europäische Innovationen aus, die Empathie bei gefährdeten Kindern und Jugendlichen bestmöglich entwickeln", erklärte Martine Roussel Adam, Präsidentin von Chemins d’Enfances, bei der Preisverleihung im "La Mutinerie", einem Büro- und Veranstaltungszentrum in Paris. Die ausgezeichneten Projekte und Programme mussten sich bereits mindestens ein Jahr in der Praxis bewährt haben. 15 Finalisten aus sieben Ländern waren im Mai nominiert worden, eine sechsköpfige Jury kürte nun die drei Gewinner.

1.500 Dollar für die Förderung von Kindern
Papilio erhielt die Auszeichnung dafür, dass es "emotionale und soziale Kompetenzen bereits im Kindergarten fördert, indem es die Erzieherinnen fortbildet." Melanie Kuglmeier und Heidi Scheer von Papilio nahmen den Preis entgegen und erläuterten kurz die Eckpfeiler des Programms: "Mit Spielen, Interaktionen und der Geschichte ‚Paula und die Kistenkobolde‘ helfen wir Kindern, dass sie später stabiler sind gegen Risiken, die zu Sucht und Gewalt führen." Mit den 1.500 Dollar Preisgeld wird Papilio weitere Erzieherinnen ausbilden.

Neben Papilio wurden Sticks & Stones (Irland) und Supertrieda (Slowakei) ausgezeichnet, die sich gegen Bullying und Ausgrenzung in Schulen engagieren.

Chemins d’Enfances kooperierte bei der Preisvergabe mit Ashoka Changemakers, einem weltweiten Netzwerk für innovative Sozialunternehmer, und der Fachzeitschrift "Interdépendances". Die Anliegen der Partner wurden bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Preisverleihung thematisiert. So forderte Bertrand Macabeo, Managing Director von Kompass International, dass in der Schule nicht nur Fakten gebüffelt, sondern auch soziale Fähigkeiten vermittelt werden müssten. "Genau hier setzen wir mit Papilio an", erklärte Heidi Scheer, stellvertretende Vorsitzende des Papilio e.V. "Soziale Kompetenzen wie das Einhalten von Regeln, das Einbringen eigener Ideen oder die Rücksicht auf andere Kinder müssen früh geübt werden, damit die Kinder in der Schule und im Leben ihren Weg machen können." Auch der Psychiater und Studienleiter Serge Tisseron betonte, wie wichtig es sei, dass Kinder lernen, den Geist des anderen zu erfassen. Wissen und Intuition müssten Hand in Hand gehen – auch das eine Forderung, die Papilio bereits erfüllt.

Heidrun Mayer (links), die geschäftsführende Vorsitzende von Papilio, und ihre Assistentin Melanie Kuglmeier, freuen sich über die Auszeichnung "Chemins d’Enfances", die Papilio Anfang Oktober in Paris erhalten hat. Bildnachweis: Papilio e.V.

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