ElternClub-Zertifizierungswoche: Eltern mit auf den Weg nehmen - 45 Elternclub-Begleiterinnen zertifiziert
Mit Papilio-Elternclub positive Erziehungspartnerschaften aufbauen
Augsburg, 16. Mai 2014. In Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg/Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Bayern/Baden-Württemberg haben insgesamt 45 Erzieherinnen ihre Fortbildung zur Papilio-Elternclub-Begleiterin absolviert und erhielten in dieser Woche ihre Zertifikate. Bei der Fortbildung handelt es sich um ein zusätzliches Angebot für Kindertagesstätten, die bereits das Präventionsprogramm Papilio umsetzen. Das Programm fördert nachweislich die sozial-emotionalen Kompetenzen von Kindern und soll langfristig Sucht- und Gewaltverhalten vorbeugen. Mithilfe des Elternclubs möchten die Fachkräfte nun die positiven Effekte von Papilio noch wirksamer in die Familien hineintragen und die Erziehungskompetenz der Eltern stärken.
Erziehungsarbeit als gemeinsame Aufgabe von pädagogischen Fachkräften und Eltern - diesem Anliegen hat sich das Sozialunternehmen Papilio e.V. gestellt und das wissenschaftlich begleitete Modellprojekt "Elternclub" gestartet. Die 45 Fachkräfte, die für den Papilio-Elternclub fortgebildet wurden, haben in vier ganztätigen Basismodulen und zwei halbtägigen Supervisionen gelernt, wie sie eine positive Erziehungspartnerschaft mit Eltern aufbauen und intensivieren können. Der Elternclub umfasst sechs Elterntreffen zu Themen wie das richtige Loben im Alltag, Regeln in der Familie oder den Umgang mit Gefühlen. Die zertifizierten Fachkräfte haben in ihren Einrichtungen bereits die Elternclub-Treffen durchgeführt. Das Feedback aus diesen Treffen ist positiv und umfasst Aussagen wie "Man kann sehr viel für das Familienleben dazulernen" bis hin zu "Papilio hilft gut erziehen".
"Eltern suchen nach neuen Orten der Begegnung und Kommunikation, um der Erziehung und Pflege ihrer Kinder gerecht zu werden. Ihre Elternrolle, die Aufgabenteilung und das Zusammenleben in der Familie verlangt nach neuen Kompetenzen. Der Papilio-Elternclub bietet in diesem Kontext eine Vielzahl von Möglichkeiten, die nicht nur den Eltern, sondern auch den Kindern zugute kommen", sagt Ines Gornig, Papilio-Trainerin aus Mecklenburg-Vorpommern.
Die Zertifizierungs-Feiern fanden gemeinsam mit Kita-Leiterinnen und -Trägern, Eltern und Erzieherinnen in den jeweiligen Regionen statt: am 12. Mai in Ueckermünde, am 13. Mai in Hamburg, am 14. Mai in Bochum und am 15. Mai in Augsburg.
Die Fortbildung zur Elternclub-Begleiterin wird von Papilio-Trainerinnen durchgeführt, die im Rahmen des Modellprojekts eigens dafür ausgebildet wurden. Das Modellprojekt wurde seit Februar 2012 entwickelt, eingeführt und begleitend in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin, unter Anleitung von Prof. Herbert Scheithauer, evaluiert. Die während der Projektphase entworfenen Maßnahmen und Materialien für Trainerinnen, Erzieherinnen und Eltern werden nun anhand der Erkenntnisse aus der Praxis überarbeitet. Im Mai 2014 wird das Modellprojekt abgeschlossen. Danach wird der Papilio-Elternclub für alle Trainer, Erzieherinnen und Eltern in Papilio-Kindergärten in Deutschland angeboten.
Erste Ergebnisse aus der Befragung der Erzieherinnen und Eltern zeigen eine sehr hohe Zufriedenheit. Über 95 Prozent empfehlen die Fortbildung und die Teilnahme am Elternclub weiter. Eltern betonten zum Beispiel, wie sehr ihnen der Austausch mit anderen Eltern nützt, da sie hierdurch Unterstützung und Anregungen für ihren Familienalltag mitnehmen können. Aus Sicht der Erzieherinnen ist die im Papilio- Elternclub vermittelte Haltung und Wertschätzung aller Beteiligten eine besondere Bereicherung. Weitere Studienergebnisse werden auf dem Fachsymposium "Jeder Tag ist Elternabend! - Eltern gewinnen, Partnerschaften stärken, Kinder fördern" am 27./28. November 2014 in Augsburg vorgestellt. Das Symposium bietet außerdem weitere Themen zu Elternarbeit, Erziehungspartnerschaft und Lebenswelten von Familien heute.
Papilio ist ein universelles Präventionsprogramm, mit dem Kinder schon früh sozial-emotionale Kompetenzen erwerben, die sie vor der späteren Entwicklung von Sucht und Gewalt schützen. Das Programm wirkt langfristig und fördert die Entwicklung der Kinder nachhaltig. Es wurde vor mehr als zehn Jahren auf wissenschaftlicher Grundlage entwickelt. Inzwischen ist das Programm in zwölf Bundesländern eingeführt, mehr als 5.400 pädagogische Fachkräfte haben sich darin fortbilden lassen - sie erreichen bundesweit mehr als 109.000 Kinder.
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Bild 1 Ueckermünde: Birgit Baumann, Papilio-Trainerin (2.v.r.), Karin Kaiser, Jugendamtsleiterin Jugendamt Vorpommern-Greifswald (3.v.r.), und Ines Gornig, Papilio-Trainerin (4.v.r.) mit den Erzieherinnen aus Mecklenburg-Vorpommern, die sich zur Papilio-Elternclub-Begleiterin haben fortbilden lassen und am 12. Mai 2014 ihre Zertifikate erhielten. Bild: Papilio Download druckfähiger Bilddaten |
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Bild 2 Hamburg: Birgit Hadel, Papilio-Trainerin aus Schleswig-Holstein, Irene Ehmke, Papilio-Trainerin aus Hamburg und Referentin für Suchtprävention bei der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V., und Marianne Unger, Papilio-Trainerin aus Schleswig-Holstein, (Damen in der Mitte ohne Blumen, von links), mit Erzieherinnen, die sich zur Papilio-Elternclub-Begleiterin haben fortbilden lassen und am 13. Mai 2014 in Hamburg ihre Zertifikate erhielten. Bild: Studierendenwerk Hamburg Download druckfähiger Bilddaten |
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Bild 3 Bochum: Heidi Scheer, Papilio-Trainerin (6.v.r.), Susanne Quest, Beraterin in der Familien- und Schulberatungsstelle Herne und Papilio-Trainerin (5.v.r.), André Frohnenberg, Fachstelle für Suchtvorbeugung der Krisenhilfe e.V. Bochum und Papilio-Trainer (4.v.r.), Kathrin Schmidt, Suchthilfe direkt Essen und Papilio-Trainerin (3.v.r.) und Dirk Bergmann, Regionalgeschäftsführer der BARMER GEK in Bochum (rechts), mit Erzieherinnen, die sich in NRW zur Papilio-Elternclub-Begleiterin haben fortbilden lassen und am 14. Mai 2014 ihre Zertifikate erhielten. Bild: Papilio Download druckfähiger Bilddaten |
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Bild 4 Augsburg: |