Champions der Klarheit
Papilio und wellcome gewinnen den Preis der Social Reporting Initiative
Papilio und wellcome heißen die Gewinner des Wettbewerbs “Social Reporting Champ”, der seit 2016 die überzeugendsten Jahresberichte im gemeinnützigen Sektor prämiert. Eine sechsköpfige Jury bewertete die Einreichungen entlang der Vorgaben des Social Reporting Standard (SRS). Der Preis wird am 27. September 2018 im Social Impact Lab Frankfurt überreicht.
Dank dem SRS als Leitfaden zur Anfertigung strukturierter Jahresberichte erhalten Organisationen ein Werkzeug, mit dem sie ihre erreichten Wirkungen konkret und nachvollziehbar darstellen können. Diese erhöhte Transparenz steigert den Wert einer Organisation, da gut strukturierte Reportings für Förderer, Partner und das eigene Management unverzichtbar sind.
Jan Engelmann, Geschäftsführer der Social Reporting Initiative, die den SRS verbreitet, sagt zur diesjährigen Ausschreibung: „Schon bei der Vorauswahl war es schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Es zeigt sich, dass die Berichtsqualität im sozialen Sektor nochmals gestiegen ist. Finanzielle Transparenz und ein genauer Aufschluss über die Ergebnisse der eigenen Aktivitäten werden von den einreichenden Organisationen mittlerweile als Grunderfordernisse begriffen.”
Das Hamburger Sozialunternehmen wellcome gGmbH
gewann in der ersten Preiskategorie: der überzeugenden Darstellung des eigenen Wirkungsmodells. Wellcome hat es sich seit 15 Jahren zur Aufgabe gemacht, überforderten Eltern, denen z.B. ein familiäres oder außerfamiliäres Netzwerk fehlt, nach der Geburt ihres Kindes praktische Unterstützung angedeihen zu lassen. Dies wird durch über 4.000 ehrenamtliche Kräfte in ganz Deutschland geleistet. Die Jury zeigte sich von der Klarheit und Nachvollziehbarkeit des Ansatzes besonders angetan. Im Gegensatz zu staatlichen Lösungsansätzen für Frühe Hilfen ist das Angebot von wellcome primärpräventiv und aufsuchend. Zudem verbreitet wellcome über sein Social-Franchise-Modell ein bundesweit einheitliches Konzept, von dem Familien zwischen Flensburg und Friedrichshafen gleichermaßen profitieren.
Für ihr Engagement wurde wellcome-Gründerin Rose Volz-Schmidt bereits mit zahlreichen Preisen geehrt. Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes freut sich über die erneute Würdigung der von ihr initiierten besonderen Form der Nachbarschaftshilfe:
„Täglich engagieren sich viele Menschen bei wellcome, um junge Familien zu entlasten. Zu zeigen, wie unser primärpräventiver Ansatz wirkt, ist ein ganz wichtiger Teil unserer Arbeit. Seit 2010 berichten wir in unserem Jahresbericht nach dem Social Reporting Standard und stellen dar, was ein wellcome-Einsatz konkret bewirken kann. Diese Darstellungen entwickeln wir Jahr für Jahr weiter und freuen uns daher sehr über die tolle Wertschätzung für unser Wirkungsmodell. Für uns ist die Auszeichnung ein Ansporn, in Zukunft unsere Wirkungsmessung noch weiter auszubauen. Dafür ist das Preisgeld eine sehr wichtige Unterstützung.”
Das Augsburger Sozialunternehmen Papilio e.V.
hat mit seinen Präventionsprogrammen für Kitas und Grundschulen bundesweit mittlerweile über 140.000 Kinder erreicht. Das Besondere daran: Papilio geht nicht selbst in die Einrichtungen, sondern sorgt mit der Fortbildung von Erzieher/innen und Lehrer/innen dafür, dass die Präventionsprogramme regional und dauerhaft durchgeführt werden.
Im diesjährigen Jury-Ranking erreichte Papilio insgesamt die meisten Punkte und überzeugte in gleich zwei Preiskategorien, “Wirkungsbelege” sowie “Finanzen und Organisation”. Die Jury lobte am Jahresbericht 2017 sowohl die übersichtliche Darstellung der ergriffenen Maßnahmen als auch die wissenschaftliche Untersuchung von deren Wirksamkeit durch eine Längsschnittstudie mit einer Vergleichsgruppe. Zudem sei die Darstellung der Finanzen und Governance der Organisation so gut gelungen, dass auch Nicht-Spezialisten sich leicht orientieren könnten.
Heidi Scheer, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende von Papilio, äußert sich hochzufrieden über das Lob der unabhängigen Expert/innen:
„Wir freuen uns riesig über diese Auszeichnung, weil wir uns mit dem Jahresbericht jedes Jahr aufs Neue große Mühe geben. Es ist uns wichtig, dass unsere Präventionsprogramme wirken und dass wir dies wissenschaftlich belegen können. Doch das macht die Kommunikation nach außen nicht gerade einfach: Tolle Slogans kommen schneller an als komplexe Programme. Der SRS hilft uns als ein wertvoller Leitfaden, unsere komplexen Programme auf das Wesentliche zu reduzieren und transparent zu kommunizieren.“
Über den „Social Reporting Champ”-Wettbewerb
Um Anschauungsbeispiele für überzeugendes Reporting zu liefern, wurde der „Social Reporting Champ”-Wettbewerb ins Leben gerufen. In diesem Rahmen prämiert der Social Reporting Initiative e.V. jährlich soziale Organisationen, die in besonders überzeugender Weise über ihr Engagement und ihre Erfolge berichten. Eine unabhängige, hochkarätig besetzte Jury aus Wissenschaftler/innen, Stiftungsmanager/innen und Wirkungsprofis ermittelt die besten Reportings von zivilgesellschaftlichen Organisationen im deutschsprachigen Raum. Wie im letzten Jahr werden jeweils 2.000 Euro Preisgeld in den drei Kategorien Wirkungsmodell, Wirkungsbelege sowie Organisation & Finanzen vergeben.
Die Jury 2018 bestand aus folgenden Personen:
Prof. Berit Adam, Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin
Dr. Andreas Dexheimer, Diakonie Jugendhilfe Oberbayern, München
Sarah Ulrich, education Y, Düsseldorf
Pavel Richter, Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin
Bud A. Willim, Schomerus – Beratung für gesellschaftliches Engagement GmbH
Michael Werner, Scholz & Friends Reputation, Berlin
Die Preisverleihung
27. September, 19:00h
Social Impact Lab Frankfurt, Falkstraße 5, 60487 Frankfurt am Main
Das Event findet im Rahmen der dreitägigen Veranstaltungsreihe “Weiter.Wirken Sozialunternehmertum” statt. Link zum Gesamtprogramm: https://bit.ly/2Nyvx9S
Weitere Informationen:
Vivien Rupp
Social Reporting Initiative e.V.
c/o Impact Hub
Friedrichstraße 246
10969 Berlin
Tel. +49 (0)1575-961911
Website: www.social-reporting-standard.de
kontakt@social-reporting-standard.de
Twitter: @SRS_Wirkung